SODHA ist ein belgisches digitales Archiv für Forschungsdaten aus Sozial- und Geisteswissenschaften. Als Dienstleister vertritt das Archiv Belgien beim Consortium of European Social Science Data Archives (CESSDA).
SODHA soll die Aufbewahrung von Forschungsdaten aus dem Bereich Sozialwissenschaften und digitale Geisteswissenschaften sicherstellen und deren Wiederverwendung ermöglichen. Nachforscher können hier ihre Datensätze hinterlegen, die so dauerhaft bewahrt und mit einem DOI versehen werden, wodurch sie wie Veröffentlichungen zitiert werden können. Anhand der Sichmaschine der Dataverse-Software, können Nachforscher die SODHA Sammlungen durchsuchen und dokumentierte Datensätze finden, die bereit zur Wiederverwendung sind.
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Mission und Vision
- Ein Datenarchiv ist eine Organisation, die Forschungsdaten aufbewahrt und verbreitet, und dafür Sorge trägt, dass diese Daten über Jahrzehnte hinweg auffindbar und lesbar sind. Die Aufbewahrung der Forschungsergebnisse ermöglicht es anderen Nachforschern, diese zu unterschiedlichen Zecken wieder zu nutzen. SODHA stellt eine sichere und dauerhafte Speicherung und Aufbewahrung der in Belgien produzierten Forschungsdaten sicher und macht sie gemäß den gesetzlichen Vorgaben, unter anderem in Bezug auf den Datenschutz, online zugänglich. Datensicherheit und strenge Zugriffskontrolle stehen hierbei im Mittelpunkt.
- SODHA hält sich an die FAIR-Prinzipien für effiziente Datenverwaltung: Ihre Daten sind somit
- Findable (Auffindbar): Leicht identifizierbar und auffindbar durch Mensch und Maschine dank Metadaten, die die Suche nach einzelnen Datensätzen erleichtern.
- Accessible (Zugänglich): Langfristig so aufbewahrt, dass sie nach eindeutig festgelegten Zugriffsbedingungen bezüglich der Metadaten und der Datensäte zugänglich sind und/oder heruntergeladen werden können.
- Interoperable (Interoperabel): Können von Mensch und Maschine gemeinsam mit anderen Daten genutzt werden und dies ohne Doppeldeutigkeit bei der Bedeutung der Begriffe und Werte.
- Reusable (Wiederverwendbar): Für weitere Forschungszwecke wiederverwendbar und elektronisch nachnutzbar. Die beinhaltet, dass ausreichend über Art und Weise der Erhebung und Verarbeitung (Provenienz) der Daten und über die jeweiligen Lizenzen informiert wird.
Persistente Idenitifikatoren (Persistent Identifiers oder PID) werden einem Datensatz zugeteilt, die mit standardisierten Metadaten und einer präzisen Lizenz zur Wiederverwendung versehen sind.
- Wiederverwendung als Open Data: CESSDA unterstützt die freie Bereitstellung und Wiederverwendung von Daten gemäß der Open-Data-Philosophie. Unser Leitmotiv lautet: „Offen wenn möglich, eingeschränkt falls nötig“.
- SODHA beschränkt sich nicht darauf, die von belgischen Einrichtungen produzierten Forschungsdaten aufzubewahren und zu verbreiten - das Archiv vertritt zudem Belgien beim CESSDA-Netzwerk als nationaler Dienstleister und arbeitet mit anderen europäischen Datenarchiven zusammen, um der Wissenschaftsgemeinde entsprechende Dienste anzubieten.
Entstehungsgeschichte von SODHA
- Seit langer Zeit ist Belgien im Bereich der Sozialwissenschaften und der internationalen wissenschaftlichen Kooperation tätig. Im Jahr 1976 war unser Land bereits Gründungsmitglied des Consortium of European Social Science Data Archives (CESSDA). Damals wurden wir durch das an der Université catholique de Louvain (UCLouvain) angesiedelte Belgian Archives for Social Sciences (BASS) in diesem Konsortium vertreten. Haushaltskürzungen haben 1998 zur Schließung des BASS geführt.
- Im Jahr 2010 ist Belgien erneut Mitglied des CESSDA geworden, als drei Behörden — BELSPO, Vlaams Bestuur - Economie, Wetenschap en Innovatie (EWI) und Direction générale de l'Enseignement non obligatoire et de la Recherche scientifique (DGENORS, heute Direction générale de l'Enseignement supérieur, de l'Enseignement tout au long de la vie et de la Recherche scientifique) — eine gemeinsame Absichtserklärung (MoU) unterzeichnet haben.
- Eine Expertengruppe der Vrije Universiteit Brussel (VUB) und der UCLouvain wurde beauftragt, ein Geschäftsmodell und eine Machbarkeitsstudie einschließlich eines technischen Prototyps für ein nationales Datenarchiv zu erstellen. Das belgische Staatsarchiv ist dem Projekt 2017 beigetreten und hat die Koordinierung der Arbeiten übernommen.
Über das CESSDA
CESSDA ist ein ERIC (European Research Infrastructure Consortium). Es handelt sich um ein europaweites Netzwerk von Datenarchiven für Sozialwissenschaften, über das einerseits Forschungsergebnisse in Sozialwissenschaften verbreitet werden und andererseits Forschung und Kooperation auf nationaler und internationaler Ebene gefördert werden. Es gibt jeweils einen CESSDA-Dienstleister je Mitgliedsstaat des Netzwerks.